Späte oder verdrängte Erinnerung?
22. Jun 2021 – 16:00 Uhr , Eingang des Alten Friedhofs in MS-Hiltrup (Friedhofstr. 21).
Am 22. Juni jährt sich zum 80. Mal der Überfall des
Deutschen Reiches auf die Sowjetunion. Der Überfall und die anschließende
Besatzung brachten unermessliche Gewalt und unendliches Leid über das Land. Im
Zweiten Weltkrieg starben ca. 27 Millionen Bürger*innen der Sowjetunion. Im
offiziellen Gedenken in Deutschland spielt dieses Ereignis oftmals keine sehr
prominente Rolle. Noch weniger bekannt ist, dass seit 1943 Tausende Männer,
Frauen und Kinder als Zwangsarbeiter*innen nach Deutschland verschleppt wurden
- auch nach Hiltrup. Im Wäldchen zwischen Kanal und Hiltrup-Ost standen Bunker
und das Zwangsarbeiterlager „Waldfrieden“, in dem es heute einen Gedenkstein
sowie einige Überreste der Bunker und drei Infotafeln gibt. Mit einem Gedenken
an die Kriegstoten und Zwangsarbeiter*innen in Hiltrup wollen wir an den 80.
Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion erinnern.
Der Rundgang zur Erinnerung beginnt um 16 Uhr vor dem
Eingang des Alten Friedhofs in Hiltrup (Friedhofstr. 21).
Kaplan Andreas
Britzwein wird den Gang an der Ehrenmalanlage eröffnen, bevor Detlef Lorber vom
VVN/BDA etwas zur Geschichte des Überfalls auf die Sowjetunion 1941 berichtet.
Im Anschluss wird Jens Effkemann vom Volksbund eine Einführung zu den
Kriegsgräbern auf dem Friedhof geben. Der Gang setzt sich über eine Station an
der Christuskirche in der Hülsebrockstraße fort, vor der Stefan Leibold von pax
christi einige Gedanken über die bleibende Mahnung des Krieges formuliert. Im
Wäldchen in Hiltrup-Ost wird der VVN/BdA über die Geschichte des Lagers „Waldfrieden“ berichten, es gibt die
Möglichkeit, das Gebiet zu erkunden und über Aspekte des Themas zu sprechen.
Interessierte fahren anschließend gemeinsam nach Münster, wo
um 19 Uhr in der Überwasserkirche Eugen Drewermann zum Thema „Russland - Wege
zum Frieden“ sprechen wird.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Pfarrei St. Clemens Hiltrup Amelsbüren, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA) und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.